Work and travel in Australien - Andy rennt

Sie sind aus Bayern? OK, Sie haben den Job!

Andy rennt

Andy rennt

Da ich nur 3 Tage von Donnerstag bis Samstag in einem Restaurant mit Disco und Club nachts und täglich im Hostel vormittags arbeitete, wurde es Zeit einen weiteren Job zu suchen. Ich machte einen Eintrag in Gumtree, einer Internetseite in der man für alles etwas suchen und finden kann. Ich schrieb, dass ich einen Job als Kellner bzw. Glassy suche. Außerdem gestaltete ich einen Flyer mit meiner Bewerbung und hing den in einem Großhandelsgeschäft auf.

Etwa 2 Stunden nachdem ich den Flyer aufgehängt hatte, meldete sich auch schon ein Restaurant und lud mich zu einem Vorstellungsgespräch am selben Tag ein. Ich erklärte ihnen, dass ich nur immer Sonntag bis Mittwochs arbeiten kann, da ich die andere Zeit schon in einem Restaurant arbeite. Die französische Angestellte mit gebrochenen englisch erklärte mir, was alles zu machen wäre und lud mich am Sonntag zum Probearbeiten ein. Die Uhrzeit muss sie noch mit dem Restaurant abklären und sie schreibt mir alles per SMS. Am nächsten Tag sendete sie mir die SMS ich soll um 7.30 Uhr zum Probearbeiten kommen. 7.30 kann aber morgens oder abends bedeuten. Die Australier schreiben oder sagen normal „am“ für vormittags oder „pm“ für nachmittags. Ich sendete ihr also eine Rückantwort mit vielen Dank für die Einladung, wir sehen uns um 7.30 „pm“ – also um halb 8 abends.

Als es dann am Sonntag soweit war, sendete mir die Französin nachmittags eine Absage, da ich am frühen Morgen nicht zum Probearbeiten erschien. Den Hinweis auf meine Rückantwort von „am“ und „pm“ hatte sie einfach ignoriert und ging nicht darauf ein. Anscheinend lebt sie noch mit der europäischen Zeit. Egal, wenn es schon so losgeht, kann ich gerne auf den Minijob verzichten.

Nach der kleinen Niederlage ging es aber gleich wieder bergauf. In der gleichen Woche erreichte mich eine SMS von einer netten Deutschen, die mit ihrem Mann aus Neuseeland und ihren zwei Kindern etwa eine dreiviertel Stunde außerhalb von Perth wohnt. Sie fragte mich, ob ich noch in Perth bin und ihre Autos waschen und polieren möchte. Meine Nummer hatte sie von Beate bekommen, wo ich ein paar Wochen vorher schon das Auto reinigte. Sie hatte mich ihren Bekannten weiterempfohlen. Für einen Samstag morgen vereinbarten wir den Carwash Auftrag.

Um pünktlich dort zu sein, machte ich mich früh am Morgen mit wenig Schlaf auf dem Weg. Ich reiste mit dem Zug an und fuhr mit meinem Tretroller vom Bahnhof bis zu ihrer Ortschaft. Auf dem Weg bis zu ihrem Haus hat es mich mit dem Tretroller bergab einmal stark überschlagen, da ich eine Stufe auf dem Gehweg übersah. Ich hab mir ein paar Schürfwunden an den Beinen und Händen eingefangen. Von da ab war ich wirklich wach! Als ich bei der Familie ankam, habe ich mir nichts anmerken lassen. Ich dachte, das wäre ja ein komischer erster Eindruck. 🙂 Nachdem ich beide Autos innen und außen reinigte und eines polierte, machte ich mich auf dem Heimweg um die Abendschicht im Pup antreten zu können.

Zwei Tage später erreichte mich ein Anruf von einem Restaurant in Leederville. Sie luden mich zu einem Vorstellungsgespräch am selben Tag noch ein. Das Kennenlerngespräch war auch etwas komisch. Ich stellte mich kurz vor und erklärte ihnen vorab, dass ich Donnerstag, Freitag und Samstag schon in einem Pup arbeite und den Job auf keinen Fall aufgeben werde. Als der Name meines Pups fiel, war es überhaupt kein Problem und ich kann die anderen Tage bei ihnen arbeiten. Ich bekam also nach 5 Minuten den Job. Der Name meines Pups und das ich aus Bayern komm, waren die Eintrittskarte zu diesem Job. Meine Bewerbungsunterlagen und Probearbeiten waren hier nicht gefragt. Von da ab arbeitete ich Sonntags, Dienstags und Mittwochs in dem Restaurant. Das Restaurant hat einen kleinen Innenbereich und einen großen Außenbereich mit Bar und Dachterrasse. Meine Aufgaben waren die gleichen, wie in meinem anderen Pup. Essen zu den Gästen servieren, Tische sauber halten, Glässer einsammeln, waschen, polieren, Bierfässer austauschen und anschließen usw. Eigentlich ein ganz einfacher Job, nur ganz viel tragen, laufen und laufen. Am Dienstag musste ich immer tagsüber arbeiten und die Lieferungen sortieren und einräumen. Das heißt alle vollen Bierfässer von den Paletten holen und im Kühlraum verstauen und stapeln. Ein Mitarbeiter mit dem ich mich dort anfreundete hatte mich am ersten Tag schon von den Managern gewarnt, dass hier alles ziemlich drunter und drüber geht. Teils wird man früher heimgeschickt, um selber mehr Stunden aufzubauen und Geld zu verdienen. Das kann ja was werden. Ich lass mich einfach mal darauf ein und warte ab, was passiert.
Von da ab arbeitete ich 3 Tage in dem bisherigen Pup von Donnerstag bis Samstag und in dem neuen Restaurant Dienstag nachmittags und Mittwoch und Sonntag nachts. Vormittags putze ich jeden Tag im Hostel um mir die Miete zu sparen. Das heißt wenig Schlaf, keine Zeit für Partys, aber dafür ein bisschen Geld für die weiteren Reisen ansparen. Doch da ich in Australien bin, sah es ein paar Wochen später eh schon wieder anders aus. Hier ändern sich die Pläne von Woche zu Woche und Tag zu Tag. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert