Work and travel in Australien - beach

Vom Tellerwäscher zum Allrounder

work and travel in australia

… und die Anstrengungen haben sich gelohnt!

Jetzt habe ich mich etwa eineinhalb Wochen nonstop mit Jobsuche beschäftigt und schön langsam zeigen sich erste Ergebnisse. Als ich morgens wieder im Backpacker – Jobcenter war und mir die verfügbaren Jobs anhörte war ein interessantes Angebot für mich dabei. Es wurde jemand gesucht, der mit Milchfarm Erfahrung hat oder aus einer Farm stammt. Die Aufgaben sind melken und bei täglich anfallenden Arbeiten helfen. Ich hatte der Jobcentermitarbeiterin sofort gesagt, dass ich Interesse an dem Job habe und mehr dazu wissen möchte. Sie meinte die Jobdauer wäre für mindestens 3-4 Monate und die Bezahlung liegt bei 100 Dollar pro Woche plus Verpflegung. Oh je, das ist ja so gut wie gar nichts. Sie hatte dann Probleme mit ihrem Computer und ich hatte bis zum nächsten Tag Zeit es mir zu Überlegen, ob ich den Job annehme.

Jetzt gingen mir einige Gedanken durch den Kopf. Arbeite ich 3 Monate für 100 Doller die Woche? Andere Backpacker verdienen rund das 6-fache in der Woche in einer Farm. Ich war mir bis zum nächsten Morgen noch unschlüssig ob ich zu- oder absage. Ich stieg morgens in den Stadtbus ein und fuhr Richtung Jobcenter. Als ich im Bus saß, klingelte mein Handy und ein Fotograf aus Fremantle meldete sich. Er hatte mich über meine Jobausschreibung im Internet gefunden und wollte wissen, was ich in Deutschland gemacht habe. Wir vereinbarten gleich am selben Tag einen Termin, damit er mir seine Arbeiten und Aufgaben zeigen kann. Von da an war für mich klar, ich sage den unterbezahlten Farmjob ab und bleib erst mal für die nächsten Tage in Perth.

Nachmittags machte ich mich dann mit dem Zug Richtung Fremantle auf, was nur etwa 20 Minuten Fahrzeit dauerte. Der Fotograf war ganz gut drauf und zeigte mir seine Arbeiten. Er suchte jemanden, der seine Ordner mit über tausenden von Bildern mit einem speziellen Programm bearbeiten kann. Dieser Job ist für mich wie gemacht, ich will den Job! Einziges Problem ist, ich kannte das Programm vorher noch nicht und möchte mich nun die nächsten Tage damit beschäftigen und einarbeiten. Wir sprachen darüber, wie wir auf Teilzeitbasis zusammen arbeiten könnten. Die Fähigkeiten zu dem Programm soll ich mir dazu schnellst möglichst aneignen und erlernen. Als ich wieder zurück in Perth war, lud ich mir eine Testversion auf meinen langsamen Laptop und tastete mich in das Programm heran. Ob ich den Job jedoch bekomme ist noch unsicher. Die Australier handhaben es mit Zusagen etwas anders als in Deutschland. Mal abwarten was daraus wird.

Da ich meine verzweifelte Jobsuche im Internet auf einigen Seiten verteilte, stoß ich auf eine Interessante Gruppe in Facebook. Ich mache eine Eigenwerbung zu meinen Dienstleistungen, die ich anbiete: Kitchen Hand, Kellner, Auto reinigen, Farmjob und Mediadesign. Darauf meldeten sich zwei nette Damen, die mir anboten ihr Auto zu reinige und polieren. Eine Dame hat auch Interesse an einer neuen Website für ihre eigens gegründete Firma. Auch weitere Anfragen, die aber noch nicht so handfest sind, kamen die Tage rein. Dies ist jetzt für mich ein Grund es mit der Selbständigkeit zu versuchen und meine Fähigkeiten aus Deutschland hier zu nutzen. Dies wäre ein idealer Start für meine spätere Laufbahn in Deutschland. Aber, besser noch nicht zu weit vorausdenken, den hier ändern sich die Planungen von einem Tag auf den anderen. Aber jetzt bin ich um einiges gelassener und froh, die letzten eineinhalb Wochen trotz hochs und tiefs sinnvoll genutzt zu haben. Als Kitchen Hand im Hotel von letzter Woche werde ich zwar wohl nicht mehr gebraucht, die Bezahlung für die paar Stunden waren aber so gut, dass eine Woche Hostel bezahlen konnte. Es blieb sogar noch etwas Geld davon übrig. Mal abwarten, ob sich die gewöhnungsbedürftige Köchin nochmal meldet.

Und dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Als ich Samstag vormittags mit Sabrina und Jonathan, die für ihr letztes Wochenende zurück nach Perth kamen den Tag plante, klingelte mein Telefon und es meldete sich ein australischer Pup-Manager. Er wollte wissen, ob ich heute zum Probearbeiten vorbeikommen kann. Da ich noch Schwierigkeiten habe, die Australier mit ihrem krassen Akzent zu verstehen, wusste ich nicht, für welchen Job das Probearbeiten wäre. Kellner oder Kitchen Hand? Ich verstand nur den Namen der Kneipe und checkte meine Liste, wo sich diese befand. Es war eine Kneipe leicht außerhalb der Stadt, wo ich mich letzte Woche auf den Weg machte. Ich dachte so viele Backpacker machen sich nicht die Arbeit und gehen zu Fuß die Straßen außerhalb entlang und klappern die Restaurants und Kneipen ab. Es hat sich gelohnt!

Nach 20 Minuten Fußmarsch, erreichte ich das große Gebäude und fragte den Manager für was ich den Probearbeiten muss. Er meinte, auf was habe ich den mehr Lust? Für mich war klar: Kellnern! Nur nicht Kitchen Hand, sonst wird’s wieder problematisch wie im Hotel. Er meinte „OK“ und zeigte mir alle Aufgaben. Das Pup hat einen großen Innen- und Außenbereich, ähnlich eines Irish-Pups, einen Club nebenan und eine exklusivere Bar im oberen Bereich mit Terrasse. Die Mitarbeiter sind fast alle australische Bewohner und super gut drauf. Während der Probearbeit konnte mir aber keiner sagen, ob ich den Job bekomme. Die Probezeit belief sich dann am Ende über 8 Stunden, vergingen aber wie im Flug. Die Mitarbeiter meinten, es sieht wohl so aus, dass du den Job hast, aber der Manager möchte erst noch mit allen sprechen und sich bei mir melden. Am Ende des Abends gab´s noch ein paar Drinks und Pizza umsonst. Die Stunden zeichnete ich dort auch gleich auf und schrieb meine Handynummer überall hin, damit sie mich morgen sicher anrufen und mir hoffentlich eine Jobzusage geben. Das Arbeiten und die Leute im Pup, wären genau mein Ding und die Bezahlung laut eines Mitarbeiters auch nicht schlecht.

Am nächsten Tag kam schließlich der Anruf. Fortsetzung folgt… 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert