Work and travel in Australien - Carwash

Mein Haus, mein Auto, mein Backpackerleben

Work and Travel - Carwash

Carwash, Gärtnern und Urlaub unter Palmen

Jetzt wird es mal wieder Zeit ein bisschen was in den Blog zu schreiben. Die letzten Wochen und Tage war ich viel unterwegs und hatte keine Gelegenheit die Zeit für´s Tagebuchschreiben zu nutzen. Diese Woche war ich in Karragullen und schlief alleine in einem eigenen Haus mit eigener Küche, Bad, Schlafzimmer usw. Wie es dazu kam, erkläre ich später.

Nachdem ich Ende März das Probearbeiten im Nobelrestaurant hatte, meldete sich der Restaurantmanager nicht und antwortete auch nicht auf meine Mails. Wahrscheinlich hatten die anderen Probearbeiter mehr als 2 Gäste an einem Tag bedienen können oder er hat sich für sie entschieden. Oder sein Plan hat sich nach einem Tag schon wieder geändert. Typisch Australien! Wie durch Zufall, konnte ich danach in dem Pup, in dem ich arbeite, jetzt unregelmäßig einen Tag mehr arbeiten. Am Osterfeiertag wurde ich zur „Staff-Gartenparty“ beim Pupmanager zu Hause eingeladen. Zusammen mit allen Arbeitskollegen des Pub´s trafen wir uns Nachmittags zum Barbeque, Trinken und Spielen. In dem großen Garten des Managers mit riesigen Palmen und Hobbyhaus spielten wir Tischtennis und Billard. Endlich gab´s auch wieder mal deftiges Fleisch und Hotdogs zum Essen. Die Gartenparty ging bis tief in die Nacht und war für mich eine gute Gelegenheit, die anderen Arbeitskollegen besser kennen und den Akzent verstehen zu lernen.

Die Woche darauf am Donnerstag bekam ich einen Carwash-Job von Beate, um ihr Auto zu Reinigen und Polieren. Beate kommt aus Deutschland und lebt schon seit einiger Zeit zusammen mit ihrem australischen Freund in Perth. Als ich mit dem Zug nach Fremantle fuhr, empfing mich Beate am Bahnhof mit Ihrem Auto. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und hatten einen richtig schönen Tag verbracht. Sie zeigte mir Ihr Haus und Grundstück, gab mir Tipps und Tricks in Australien und wo ich besonderes acht geben soll. Man merkte, dass sie sich schon richtig gut eingelebt hat, perfektes Englisch spricht und eher nachdenken musste, wie manches auf Deutsch genannt wird. Beate hat eine eigene Marketingfirma und lebt und führt ihren Job mit Leidenschaft in Australien aus. Vormittags polierte ich Ihr Auto, nachdem ich es innen und außen gereinigt hatte. Der Job hat mir richtig Spaß gemacht, da ich mein Auto im Februar verkauft hatte und jetzt endlich wieder eines waschen konnte. Mittags lud mich Beate zum Essen in Freemantle ein, fuhren anschließend gemeinsam zum Meer baden und machten Fotos für Ihren Autoverkauf. Als Bonus für den wunderschönen Tag gab´s noch ein ganz gutes Gehalt obendrauf. Es hat sich also doppelt und dreifach gelohnt und war ein wirklich beeindruckender schöner Tag.

Als ich im Hostel angekommen bin, erreichte mich ein unglücklicher Anruf von meiner Mutter. Unser 14 Jahre alter Hund wurde von einem Auto überfahren und starb. Sie hatten mich einen Tag später angerufen, da sie selber noch alle tief bestürzt waren. Die Stimmung ging also leider von ganz oben wieder tief nach unten. Im Hostel war es dann schon schwierig, die Trauer zu verbergen und sich für eine Zeit zurück zu ziehen. Obwohl es „nur“ ein Hund war, war es doch ein langer treuer Wegbegleiter und ein Teil der Familie..

Um mich auf andere Gedanken zu Bringen unternahm ich abends viel mit meinen neuen Zimmermitbewohnern. Ein deutsches Pärchen, Jan und Sandra waren für ein paar Tage in meinem Hostelzimmer untergekommen. Sie warteten auf die Rückkehr ihres Arbeitgebers, der gerade zusammen mit seiner Frau ihre Tochter in Singapur besuchen. Jan und Sandra arbeiteten 2 Wochen bei einem Ehepaar und reinigten das Haus und Gelände. Ich ging mit den beiden Abends in eine Backpackerdisco, 100 Meter meines Hostels entfernt und hatten viel Spaß. Nach ein zwei Tagen hatten Sie eine Nachricht von einem Farmer bekommen und ein Angebot dort zu arbeiten. Sie fragten mich, ob ich bei dem Ehepaar, wo sie vorher arbeiteten helfen möchte und gaben mir die Kontaktdaten. Nach kurzen hin und herschreiben mit dem netten Australier hatte ich den Job bekommen. Ich vereinbarte mit ihm, das ich nur unter der Woche arbeiten kann, da ich am Wochenende im Pub beschäftigt bin. Dies war für ihm kein Problem und versicherte mir, mich in einer Woche vom Hostel abzuholen.

In der freien Woche verbrachte ich viel Zeit mit deutschen und französischen Backpackern, badeten am Meer, besichtigten den Kingspark in Perth. Abends gingen wir zum Inder oder Asiaten essen. Am Sonntag kam meine französische Backpackerfreundin nochmal zurück aus Sydney und besuchte mich für einen Tag. Sie reist seit September um die Welt. Wir hatten uns im März im Hostel kennen gelernt und viel Zeit am Meer verbracht. Jetzt kam sie nochmal zurück nach Perth, bevor sie nach Neuseeland weiterreist. Sie berichtete mir von ihren eindrucksvollen Erlebnissen an der Ostküste und zeigte mir Fotos, damit ich schon eine Vorstellung habe, was mich dort alles erwartet.

Am Montag früh verabschiedeten wir uns, als ich von meinem neuen Arbeitgeber Alan am Hostel abgeholt wurde. Ich fuhr mit Alan nach Karragullen, etwa 35 Kilometer außerhalb von Perth. Alan und seine Frau Margaret leben seit ca. 23 Jahren in Karragullen. Alan kommt ursprünglich aus Adelaide und Margaret aus England. Hier in Karragullen besitzen sie im Wald ein wunderschönes großes Haus, ein separates Haus zur Vermietung, einen Pferde- und Hühnerstall, einen schönen Teich – alles auf einem riesigen Gelände. Jetzt verkaufen sie alles und ziehen in ein Traumhaus am Meer. Sie haben beide schon viele Schicksalsschläge erlebt, haben ihr leben lang hart gearbeitet, sind aber auch schon viel durch Europa gereist und gute Zeiten erlebt.

Work and Travel - Karragullen

Meine Aufgaben bei den beiden waren: die Dachrinnen und Dächer zu reinigen und vom Laub zu befreien, die Pflastersteine rund um das Haus und Garten zu reinigen, den Teich und Wasserfallteich von Algen und Schmutz zu säubern, die Außenwand der Wohnung zu putzen. Damit mir die Arbeit etwas leichter fiel, gab es zwischendurch einige Pausen. Vormittags Kaffeepause, mittags Sandwich und Obst, nachmittags Teatime mit Kuchen und abends ein leckeres Abendessen. Abends saßen wir lange zusammen und verbrachten eine schöne Zeit. Sie hatten schon einiges erlebt und sind viel um die Welt gereist. Alan verbesserte meine englische Aussprache und erklärte mir viele Zusammenhänge der Sätze. Wir vereinbarten davor, dass ich das „korrekte“ Englisch lernen möchte, da wir im Hostel viel falsch aussprechen und teils seltsame Sätze bilden. Diese Woche war für mich ganz gut, da ich ausschließlich nur englisch sprechen konnte. Von da an ging es los auf englisch zu denken und in deutsch und englisch zu Träumen. Komisch!

Bei Alan und Margaret hatte ich mein eigenes Haus mit Küche, Bad und Schlafzimmer – alles für mich alleine! Nach langem Hostelaufenthalt mit mehreren Leuten im Zimmer ist es purer Luxus ohne Schnarchgeräusche zu schlafen. Als Arbeitserleichterung bekam ich ein eigenes Auto – ein Suzuki Jimny, mit dem ich die ganze Woche rumdüsen konnte.

Die Zeit verging dort wie im Flug. Sie waren unglaublich fürsorglich und nett zu mir. Am letzten Tag hatten wir noch ausgemacht, dass ich in ca. zwei Wochen nochmal bei ihnen wohnen und arbeiten kann. Sie teilen mir die Arbeit so ein, damit ich meine festen Arbeitstage im Pub/Club als Kellner nicht verschieben muss. Auch wenn ich mal keine Unterkunft oder Probleme in Perth hätte, kann ich sie jederzeit anrufen und bei ihnen wohnen. Unglaublich! Am Freitag haben sie mich dann beide zurück ins Hostel gefahren und uns für die Zeit bis zum Wiedersehen verabschiedet.

Damit das Englisch nicht wieder vernachlässigt wird, habe ich jetzt mit meinen Hostelfreunden vereinbart, nur noch in Englisch zu sprechen – zumindest eine Woche bis Samstag. Jeder neigt dazu, mit seinen Landsleuten in seiner Muttersprache zu sprechen. Wenn aber jemand aus einem anderen Land am Tisch sitzt, sollte aus Respekt englisch gesprochen werden. Die Franzosen neigen dazu, meist nur in ihrer Muttersprache untereinander zu sprechen. Da sehr viele Franzosen, Italiener und Deutsche im Hostel sind, wird oft in den verschiedenen Sprachen gesprochen. Jetzt habe ich mit ihnen einen Deal gemacht, wenn einer von uns allen in seiner Muttersprache spricht, muss er den anderen ein Bier ausgeben. Deal läuft!

Bilder der Abenteuererlebnisse findet ihr unter diesem Link: Facebook-Perth

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